Das Alte Fest des Heiligen Simeon findet jedes Jahr am letzten Sonntag im Oktober statt.
Es ist das Fest des Schutzheiligen von Marostica und zugleich das Erntedankfest am Ende der Zeit auf dem Feld. Märkte mit lokalen Erzeugnissen, Musik und Volkstanz begleiten das Segnungsritual für die Herbstgaben, die Bauern und die Transhumanz. Das Fest des Heiligen Simeon bewahrt nämlich eine enge Verbindung zu dieser althergebrachten Tradition, die sich noch heute entlang der Herdenstraße „Arzeron della Regina“ abspielt, welche durch Marostica führt, über die Piazza Ortigara,  weiter entlang der alten Römerstraße des Sejo, bis hin zum Ortsteil Crosara, von wo aus die Almen der Hochebene von Asiago erreicht werden.

So wird jedes Jahr im Rahmen dieses Festes das Ritual der Transhumanz in Erinnerung gerufen, mit einer Prozession von Kühen der Rendenarasse über den Corso Giuseppe Mazzini, welche die Neugier und Begeisterung von Groß und Klein weckt.

Das Fest gipfelt in der Tombola auf der Piazza, ein großartiges Gemeinschaftsspiel, bei dem die Zahlen auf einer traditionellen Bühne mit einer riesigen Lottokarte gezogen werden. Stadtbewohner wie auch Touristen nehmen an diesem Gemeinschaftsritual teil, das sicherlich das Zuschauen und Mitspielen lohnt.

Schließlich darf auch ein typisch venetisches Gericht zu diesem Anlass nicht fehlen: die Gans am Spieß, die direkt auf der Piazza zubereitet und mit Marzemino-Wein serviert wird. Das ist eine Spezialität, die ihre Wurzeln in unsere gastronomische Tradition schlägt und die in der Gegend um Vicenza dank des Engagements der Restaurantbesitzer und des Handelsverbandes Marostica zu neuem Leben erwacht ist. Sie bieten nämlich seit 2012 das weingastronomische Festival „Oca e Marzemin“ (Gans und Marzemino) an, das mittlerweile zu einem festen Termin für all diejenigen geworden ist, die typische lokale Gerichte aber auch kulinarische Neuinterpretationen lieben und kennen lernen wollen.