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Akzeptieren VerweigernMarostica, 12. Mai 1876 – 30. März 1958
Lehrerin und Schriftstellerin
Die höchst kreative Schriftstellerin und Dichterin Arpalice Cuman Pertile wurde am 12. Mai 1876 in Marostica geboren. 1889 gewann sie ein Stipendium, um am „Convitto Verona“ in Verona den Beruf der Grundschullehrerin zu erlernen, und erhielt 1894 ihr Abschlusszeugnis. Sie führte ihre Studien an der Pädagogischen Hochschule in Florenz unter der Leitung großer Professoren wie Enrico Nencioni und Severino Ferrari (ein Schüler von Giosuè Carducci) fort, und wurde 1898 die erste Frau aus Marostica mit Universitätsabschluss. Sie begann sofort, in Turin am „Institut für Militärtöchter“ zu unterrichten, aber schon im Jahr darauf wurde sie an den Lehrstuhl für Literaturwissenschaften an die höhere Schule für Lehrer nach Vicenza berufen. 1904 heiratete sie Cristiano Pertile, der Literaturwissenschaften am Gymnasium Pigafetta von Vicenza unterrichtete und der sie in die kulturellen Kreise der Stadt einführte, die zu der damaligen Zeit von Persönlichkeiten wie Giacomo Zanella, Antonio Fogazzaro, Paolo Lioy und Fedele Lampertico belebt wurden.
Arpalice Cuman Pertile war eine geschätzte, in Schulen und Volkshochschulen beklatschte Rednerin und Kinderbuchautorin. Viele ihrer Bücher wurden Lehrmaterial an den Schulen; unter den bekanntesten erinnern wir an: „Fuori dal guscio [Aus der Schale]“, „Godi e impara [Genieße und lerne]“, „Primi voli [Erste Flüge]“, „Per le vie del mondo [Auf den Straßen der Welt]“. Außerdem hat sie Gedichtbände, Theaterstücke und Erzählungen veröffentlicht, wie „Per i bimbi d'Italia [Für die Kinder Italiens]“, „Ninetta e Tintirintin [Ninetta und Tintirintin]“, „La Divina Commedia narrata ai piccoli d'Italia [Die Göttliche Komödie erzählt für die Kleinen Italiens]“ sowie „La commedia di Pinocchio [Die Komödie von Pinocchio]“. Ihre Lehrtätigkeit wurde immer von den hohen Idealen der Freiheit, der Gerechtigkeit, des Friedens und der Brüderlichkeit unter den Menschen inspiriert. Ihren moralischen Prinzipien getreu, stellte sie sich bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs zusammen mit ihrem Mann auf die Seite der Kriegsgegner. Die erste Folge davon war die Verbannung, zuerst nach Novara und dann nach Genua. Erst 1919 konnten sie nach Vicenza zurückkehren, wo sie wie auch ihr Mann die Lehrtätigkeit wiederaufnahmen. Aber nur für kurze Zeit. Die von Mussolini betriebene Reform des öffentlichen Dienstes entzog ihr das Lehrrecht, und 1929 wurden nach Einführung der staatlichen Schulbücher alle ihre Bücher aus den Schulen zurückgezogen. Sie war dem faschistischen Regime verhasst und widmete sich demnach dem Schreiben und Privatunterricht. Sie starb in Marostica in ihrem Haus am Corso Mazzini Nr. 33 am 30. März 1958. An der Außenmauer erinnert eine Gedenktafel an sie.