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Akzeptieren VerweigernPianezze, 1741 - Marostica, 1815
Astronom und zweiter Leiter der Sternwarte Padua
Vincenzo Chiminello war Professor für Astronomie an der Universität und ein aktives Mitglied der Akademie von Padua, dessen wissenschaftliche Tätigkeit er von seiner Lehrzeit an der Sternwarte als außerordentlicher Astronom ab 1779 zeichnete. Er folgte seinem Onkel Giuseppe Toaldo – Gründer und erster Leiter der Sternwarte Padova, die sog. Specola - 1797 in der Leitung der Sternwarte, in der schwierigen historischen Epoche, die dem Ende der Republik Venedig folgte. Chiminello musste nämlich nach dem plötzlichen Tod Toaldos nicht wenige wirtschaftliche und politische Schwierigkeiten meistern, die sowohl das Schicksal der Sternwarte als auch seine Position als Astronom gefährdeten.
Nach seinen humanistisch-literarischen Studien am Kolleg von Marostica entschied er sich als Neunzehnjähriger für das Priestertum und zog zur Vollendung der für seinen Stand notwendigen Studien und zur Festigung seines Allgemeinwissens ins berühmte Priesterseminar von Padua. Hier wurde er ins Studium der Mathematik und der Physik wie auch in die Vertiefung der Literatur und der Philosophie eingeführt. In dieser Zeit wurde er von Gesundheitsproblemen geplagt und es ihm wurde geraten, sich den Rechtsstudien zu widmen, um die Laufbahn am Kirchengericht einzuschlagen. Nach seinem Abschluss in Zivil- und Kirchenrecht wurde er zum Verwahrer des Archivs im Priesterseminar ernannt, eine Aufgabe, der er vier Jahre lang nachkam. Es darf auch nicht verschwiegen werden, dass sich Chiminello so in den Universitätsstudien ausgezeichnet hatte, dass die Riformatori dello Studio (die für die Universität verantwortlichen venezianischen Magistrate) bei seiner Beendigung am 14. April 1765 dem Rechtskolleg der Universität angeordnet hatten, ihm die Doktorwürde kostenlos zu verleihen – heute würde man sagen, ohne Studiengebühren von ihm zu verlangen.
Nach Besserung seines Gesundheitszustands wandte Chiminello seine Aufmerksamkeit nun jenen Disziplinen zu, die schon in den ersten Jahren am Priesterseminar seine Lieblingsfächer waren, und zwar die Mathematik und die Physik. Vom berühmten Geographen und Astronomen Giovanni Antonio Ricci Zannoni wurde er in den astronomischen Beobachtungen und in der Benutzung der Instrumente ausgebildet, und als die neue Sternwarte 1779 das erste wichtige Instrument erhielt, den großen Mauerquadranten von Ramsden, wurde Chiminello von den Riformatori dello Studio zum außerordentlichen Astronomen neben dem Abt Toaldo ernannt, welcher der Astronomieprofessor und Leiter der Sternwarte war.
Chiminellos wichtigste Beiträge galten der Wetterkunde, wofür er auch prestigevolle Auszeichnungen erhielt. 1779 bekam er den Preis der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften von Siena, deren Mitglied er war, für seine Schrift über die Zunahme der Regenfälle durch die Jahrhunderte, die in Band VI der Zeitschriftenreihe «Memorie» der Akademie veröffentlicht worden wurde, und 1783 bekam er zusammen mit seinem Onkel den Preis der Kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften in Mannheim, bei der er ebenfalls Mitglied war, mit einer Schrift über den Feuchtigkeitsmesser, die 1785 in der Zeitschrift «Giornale Enciclopedico» von Vicenza veröffentlicht wurde und in der er den Aufbau eines von ihm erfundenen Feuchtigkeitsmessers beschreibt.
Beispielhaft ist seine Arbeit zur Entdeckung der zwei Maximal- und Minimalwerte des Luftdrucks pro Tag, die ihn sechzehn Monate mit täglichen Beobachtungen des Barometers zu jeder Tages- und Nachtstunde beschäftigte (10.080 Messungen), die von ihm hauptsächlich der Sonnenwärme zugeschrieben wurden. Er hatte eine neue Hypothese aufgestellt, um den Fall des Barometers bei Regenwetter zu behaupten, nach einer Erfahrung von Leibniz, die Toaldo gegenüber Jean-André De Luc verteidigte, und er hatte zahlreiche Beobachtungen in Brest und in Chioggia verglichen, um zu beweisen, dass die Schwankungen stärker bei Vollmond als bei Neumond waren. Aus diesen und anderen meteorologischen Forschungen kann man schließen, dass Chiminello beständig die Theorie der Mondpunkte beweisen und bestätigen wollte, die Jahre zuvor im „Saggio meteorologico [Meteorologischen Aufsatz]“ des berühmten und bewunderten Onkels Giuseppe Toaldo dargelegt worden war.
Im astronomischen Feld war Chiminello ein beharrlicher, präziser und akkurater Beobachter, der zahlreiche analytische Methoden erfand und vereinfachte, um die Positionen von Sternen und Planeten zu berechnen, und er trug damit zur Entwicklung der astronomischen Wissenschaft seiner Zeit bei. Bemerkenswert ist seine Schrift über die doppelte Schiefe der Ekliptik vom Sommer zum Winter, die in der Mailänder Reihe «Opuscoli scientifici» veröffentlicht wurde.
Das Jahr 1797, in dem Toaldo starb, erlebt auch das Ende der Republik Venedig, und die politischen und Kriegsereignisse, die damals ganz Europa in Mitleidenschaft zogen, führten im venetischen Gebiet zu nie gesehenem wirtschaftlichem Verfall und bürokratischer Verwirrung. Für Padua war es die Zeit der sogenannten acht Ablösungen, in der sich Franzosen und Österreicher innerhalb weniger Monate oder Jahre bei der Regierung der Stadt abwechselten. Die Paduaner Akademie, deren pensioniertes Mitglied er war, stellte ihre Tätigkeit ein, die Zahl der Studenten an der Universität nahm ab, und Chiminello musste ohne akademische Pension, ohne die Einnahmen der Vorlesungen, nur mit dem bescheidenen Gehalt eines außerordentlichen Astronomen auskommen. Die österreichische Regierung hatte nämlich den Erlass der Kommunalregierung von Padua ignoriert, der ihm bereits 1798 das Gehalt eines Professors anerkannt hatte. Der Verlust des Onkels hatte ihn zudem allein bei der Bewältigung aller Tätigkeiten der Sternwarte gelassen.
Es waren schwere Jahre für Chiminello, der ohne Hilfe und gesundheitlich angeschlagen gezwungen war, für seinen eigenen Unterhalt und um die Sternwarte vor einem dunklen Schicksal zu bewahren, fast sein ganzes Privatvermögen auszugeben. Nach dem Tod Toaldos war er de facto Professor für Astronomie und Leiter der Sternwarte, aber diese beiden Ämter wurden ihm offiziell erst 1806 verliehen, während er für das Studienjahr 1806-1807 zum Direktor der Fakultät für Physik und Mathematik ernannt wurde.
In den schwierigen Jahren hatte Chiminello trotzdem weiter in der Reihe «Memorie della Società Italiana delle Scienze» in Modena veröffentlicht, während er es schaffte, weiterhin die 1773 von Toaldo gegründete, bekannte und geschätzte Zeitschrift «Giornale astro-meteorologico» herauszugeben. Ebenfalls in jenen Jahren veröffentlichte Chiminello zu Lehrzwecken eine aktualisierte Ausgabe des Astronomischen Handbuchs des französischen Astronomen Lalande, schrieb über Themen der Astronomie, Physik, Kirchengeschichte und andere, von denen unveröffentlichte handgeschriebene Notizen bleiben.
Nach den harten Jahren nach 1797 verbesserte sich Chiminellos wirtschaftliche Lage dank einer bescheidenen aber ausreichenden Gehaltszuweisung, und 1807 wurde ihm als Schüler ein junger Landsmann zugeteilt, Francesco Bertirossi-Busatta (1775-1826) aus Marostica.
Schon 1809 war Chiminello von einem Hirnschlag getroffen worden, und «von den Mühen mehr als von den Jahren ausgezehrt», wie sein Schüler sagte, starb er plötzlich am 16. Februar 1815.
Im astronomischen Feld war Chiminello ein beharrlicher, präziser und akkurater Beobachter, der zahlreiche analytische Methoden erfand und vereinfachte, um die Positionen von Sternen und Planeten zu berechnen, und er trug damit zur Entwicklung der astronomischen Wissenschaft seiner Zeit bei. Bemerkenswert ist seine Schrift über die doppelte Schiefe der Ekliptik vom Sommer zum Winter, die in der Mailänder Reihe «Opuscoli scientifici» veröffentlicht wurde.
Das Jahr 1797, in dem Toaldo starb, erlebt auch das Ende der Republik Venedig, und die politischen und Kriegsereignisse, die damals ganz Europa in Mitleidenschaft zogen, führten im venetischen Gebiet zu nie gesehenem wirtschaftlichem Verfall und bürokratischer Verwirrung. Für Padua war es die Zeit der sogenannten acht Ablösungen, in der sich Franzosen und Österreicher innerhalb weniger Monate oder Jahre bei der Regierung der Stadt abwechselten. Die Paduaner Akademie, deren pensioniertes Mitglied er war, stellte ihre Tätigkeit ein, die Zahl der Studenten an der Universität nahm ab, und Chiminello musste ohne akademische Pension, ohne die Einnahmen der Vorlesungen, nur mit dem bescheidenen Gehalt eines außerordentlichen Astronomen auskommen. Die österreichische Regierung hatte nämlich den Erlass der Kommunalregierung von Padua ignoriert, der ihm bereits 1798 das Gehalt eines Professors anerkannt hatte. Der Verlust des Onkels hatte ihn zudem allein bei der Bewältigung aller Tätigkeiten der Sternwarte gelassen.
Es waren schwere Jahre für Chiminello, der ohne Hilfe und gesundheitlich angeschlagen gezwungen war, für seinen eigenen Unterhalt und um die Sternwarte vor einem dunklen Schicksal zu bewahren, fast sein ganzes Privatvermögen auszugeben. Nach dem Tod Toaldos war er de facto Professor für Astronomie und Leiter der Sternwarte, aber diese beiden Ämter wurden ihm offiziell erst 1806 verliehen, während er für das Studienjahr 1806-1807 zum Direktor der Fakultät für Physik und Mathematik ernannt wurde.
In den schwierigen Jahren hatte Chiminello trotzdem weiter in der Reihe «Memorie della Società Italiana delle Scienze» in Modena veröffentlicht, während er es schaffte, weiterhin die 1773 von Toaldo gegründete, bekannte und geschätzte Zeitschrift «Giornale astro-meteorologico» herauszugeben. Ebenfalls in jenen Jahren veröffentlichte Chiminello zu Lehrzwecken eine aktualisierte Ausgabe des Astronomischen Handbuchs des französischen Astronomen Lalande, schrieb über Themen der Astronomie, Physik, Kirchengeschichte und andere, von denen unveröffentlichte handgeschriebene Notizen bleiben.
Nach den harten Jahren nach 1797 verbesserte sich Chiminellos wirtschaftliche Lage dank einer bescheidenen aber ausreichenden Gehaltszuweisung, und 1807 wurde ihm als Schüler ein junger Landsmann zugeteilt, Francesco Bertirossi-Busatta (1775-1826) aus Marostica.
Schon 1809 war Chiminello von einem Hirnschlag getroffen worden, und «von den Mühen mehr als von den Jahren ausgezehrt», wie sein Schüler sagte, starb er plötzlich am 16. Februar 1815.