Das Oratorium wurde 1704 von der Adelsfamilie Matteazzi aus Marostica erbaut, die an diesem Ort Grundstücke und einen architektonischen Komplex besaß, der aus einem Herrenpalast, Barchesse (typische Lagergebäude der venezianischen Villen) und einem der Hl. Rosa von Lima gewidmeten Oratorium bestand. Das Oratorium hat eine Fassade mit einer Tür mit Steinarchitrav, und an den Seiten führen zwei toskanische Säulen zum Tympanon, das in der Mitte mit einer Rosette verziert ist. Auf der rechten Seite ragt der Glockengiebel empor.
Beim Betreten des Oratoriums fällt sofort die Schönheit des die Apsis ausfüllenden Altars auf, während man auf der rechten Seite des Kirchenschiffs auf einer Gedenktafel lesen kann:

La Chiesetta – che in altro luogo
Domenico Matteazzi (loro) padre benemerito
dedicò a Dio e a S. Rosa nell’anno 1673
da Antonio e Giampaolo suoi figli,
fu traslata qui nell’anno 1704,
con l’approvazione a suo tempo data sul posto
dall’ora venerabile
Gregorio Barbarigo Vescovo di Padova
 
[Das Kirchlein, das an anderem Ort
Domenico Matteazzi (ihr) verdienstvoller Vater
Gott und der Hl. Rosa 1673 widmete,
wurde im Jahre 1704 hierhin verlegt,
mit der damals vor Ort gegebenen Genehmigung 
des ehrwürdigen
Gregorio Barbarigo Bischof von Padua]
 
Domenico Matteazzi hatte einen Bruder im Dominikanerorden, ein Grund mehr, das Oratorium der Hl. Rosa zu widmen. Der Altar ist aus farbigem und vergoldetem Holz, und das Frontale ist in der polychromen Alabasterschnitztechnik ausgeführt und zeigt die Hl. Rosa mit einem Buch in der Hand zwischen eleganten Dekorationen mit Blumen, Schmetterlingen, Vögeln und dem Datum „MDCCIV“ und „MESE AGOSTO [Monat August]“. Zu beiden Seiten des Frontale sieht man in vertikalen Rechtecken zwei wunderschöne, ebenfalls in Alabasterschnitztechnik gefertigte Blumenvasen, über der Mensa imponiert der hölzerne Altar, und zwei kannelierte toskanische Säulen tragen ein vom Tympanon überragtes Gebälk. In der Mitte befindet sich ein Altarbild in Öl auf Leinwand mit den Abmessungen 110x130 cm, auf dem ein unbekannter Autor im venezianischen Stil des 17. Jahrhunderts die vor dem Thron mit der Madonna und dem Jesuskind kniende Hl. Rosa mit einem Rosenkranz auf dem Kopf dargestellt hat. An den Seiten sieht man die Heiligen Antonius von Padua (Lissabon, ca. 1195 - Padua 1231) und Dominikus von Guzman (Caleguera, Spanien 1170 - Bologna 1221), spanischer Gründer des dominikanischen Predigerordens. Im oberen Teil tragen zwei Engel ein großes grünes Tuch, das als Hintergrund für die thronende Madonna dient. Zahlreiche religiöse Symbole sind sowohl in das Frontale als auch in das Altarbild eingefügt.
Jedes Jahr wird am Abend des 23. August, dem Tag, der der Hl. Rosa gewidmet ist, im Oratorium vom Erzpriester der Pfarrkirche Santa Maria die heilige Messe gefeiert.